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Definition und Ziel der Sterilisation des Mannes/Vasoresektion

Der Eingriff wird Sterilisation, Vasektomie oder Vasoresektion genannt. Es ist die kostengünstigste Methode zur Empfängnisverhütung. Trotzdem werden weltweit noch mehr Frauen als Männer sterilisiert. Die Vasoresektion macht bei den Verhütungsmethoden weltweit 10 % und in Deutschland 2% aus. Die genaue Anzahl der durchgeführten Sterilisationen ist unbekannt, weil die Zahlen nicht gemeldet werden und es keine verlässlichen Daten gibt.

Vorstellung der Vasektomie-Methoden und Erläuterung der Vorteile der Non-Skalpell-Technik

Es gibt verschiedene Operationstechniken. In der PUR/R Praxisklinik werden zwei Techniken angeboten. Das ist einmal die Operationstechnik, die in Deutschland normalerweise angewendet wird: die Ligaturtechnik oder konventionelle Vasoresektion. Hierbei wird in lokaler Betäubung im Hodensack-Bereich rechts und links ein Schnitt von 2-5 cm gemacht. Anschließend wird der Samenleiter herausgeholt, ein Stück des Samenleiters von ungefähr 2 -3 cm herausgeschnitten, die Enden unterbunden und in verschiedenen Schichten wieder versenkt. Zum Schluss wird die Haut wieder zusammengenäht.

Die Technik, welche PUR/R besonders anbietet, ist die Non-Skalpell Vasektomie, also diejenige ohne Schnittoperation. Dabei wird mit einer scharfen Klemme die Haut nur 0,5 cm gespreizt, der Samenleiter herausgeholt, ein Stück herausgetrennt, die Enden anschließend mit Strom verschweißt, zusätzlich nochmal unterbunden und in unterschiedlichen Gewebeschichten wieder versenkt. Die Haut wird nicht durch eine Naht verschlossen, sondern nur durch ein kleines Klammerpflaster.

Der Unterschied zwischen beiden Methoden ist der, dass die Komplikationsraten der Non-Skalpell-Vasektomie noch wesentlich niedriger sind, als die der normalen Technik. PUR/R ist im Umkreis die einzige Praxis, die diese Methode anbietet. Vom Ergebnis her sind beide Methoden gleich.

Wann ist der richtige Zeitpunkt sich für eine Vasektomie zu entscheiden?

Die Familienplanung muss abgeschlossen sein. Die Sterilisation ist prinzipiell nicht strafbar und stellt keine Körperverletzung dar. Man kann die Sterilisation grundsätzlich in jedem Lebensalter, ab dem 18. Lebensjahr durchführen lassen. Davon ist aber abzuraten. Hierzu wurden vom Bundessozialgericht bereits Urteile gefällt.

Daher sollte der Patient mindestens 25 Jahre alt und die Familienplanung abgeschlossen sein. Das bedeutet, dass der Patient schon Kinder haben sollte. Sind keine Kinder da, muss wirklich minutiös darauf hingewiesen werden, dass sich die Lebenssituation gerade in der heutigen Zeit leicht ändern kann. Etwa bedingt durch einen neuen Lebenspartner, den man kennenlernt und dann eventuell doch wieder der Kinderwunsch besteht. Männer die kinderlos sind, sollten eine sehr lange Bedenkzeit bekommen, um sich für eine Vasektomie zu entscheiden.

Veränderungen für den Mann nach einer Vasektomie

Für den Mann besteht prinzipiell kein Unterschied zu vorher. Es wird lediglich die Zufuhr der Samenzellen unterbunden, doch der Samenerguss sowie die Sexualität bleiben unverändert. Die Erektion bleibt dieselbe und auch der Samenerguss ist für den Mann nicht von vor dem Eingriff zu unterscheiden. Die Samenzellen machen nur etwa 10 % des Samenergusses aus, der Rest besteht aus Prostataflüssigkeit und Samenbläschenflüssigkeit. Ebenso spielt die Psyche eine große Rolle, d.h. die Sexualität und der Lustfaktor verbessern sich oftmals nach der Sterilisation, weil die Angst vor einer ungewollten Schwangerschaft entfällt.

Ablauf und Inhalte eines Beratungsgespräches zur Vasektomie

Zum einen wird darauf hingewiesen, dass die Familienplanung abgeschlossen sein muss und dass die Ehefrau mit dem Eingriff einverstanden sein sollte. Prinzipiell ist der Eingriff auch ohne das Einverständnis der Ehefrau möglich bzw. wenn die Partnerin dagegen ist. Diese Kombination trägt aber meist ein großes Konfliktpotenzial mit sich. Die PUR/R Praxisklinik lehnt beim Fehlen des Einverständnisses der Frau den Eingriff ab.

Zum zweiten wird darauf hingewiesen, dass die Vasektomie normalerweise eine endgültige Entscheidung ist. Diese kann zwar durch eine Refertilisierung wieder rückgängig gemacht werden, ist dann aber mit einem sehr hohen Aufwand verbunden und entsprechend teuer. Wer sich für eine Vasoresektion entscheidet, muss sich über die getroffene Entscheidung und deren Konsequenzen im Klaren sein. So ist die Bedenkzeit, im Gegensatz zu anderen Operationen, wesentlich länger. Zudem wird mit dem Patienten besprochen, welche Verhütungsmöglichkeiten alternativ noch bestehen, wie bspw. Kondom, Pille und weitere Hilfsmittel.

Weiterhin findet im Zuge des Gespräches eine Erläuterung der Operationstechniken, der Komplikationsmöglichkeiten und der Risiken statt. Zu den Risiken zählen Blutungen, Nachblutungen, Infektionen, Entzündungen in Nebenhoden oder Hoden und auch Granulome. Granulome sind kleine Knoten, die am Ende des unterbundenen Samenleiters entstehen. Ebenso besteht ein Risiko der Hodenschrumpfung bei Gefäßverletzung. Dieses Risiko tritt sehr selten auf und ist in der PUR/R Praxisklinik noch nicht vorgekommen.

Ebenso gibt es das Post-Vasektomie-Syndrom, bei dem Männer nach der Vasektomie im Hodengebiet Schmerzen haben. Diese sind in der Regel nur temporär bedingt. Die Ursache kann während der Unterbindung ein mit eingebundener Nerv sein. In der PUR/R Praxisklinik ist das in den letzten Jahren nicht aufgetreten, aber dieses Syndrom ist in der Wissenschaft bekannt.

Präferenz der Patienten: Klassische Vasektomie oder Non-Skalpell-Vasektomie

Die PUR/R Praxisklinik macht preislich zwischen beiden Operationsmethoden keinen Unterschied. 99,9% der Patienten, die sich in der PUR/R Praxisklinik sterilisieren lassen möchten, äußern den Wunsch der Non-Skalpell-Vasektomie. Auch von anderen Kollegen aus dem Umkreis, die die Vasektomie durchführen, werden Patienten speziell für die Non-Skalpell-Methode direkt zu PUR/R geschickt. Grund dafür sind die im Vergleich zu anderen Methoden geringeren Komplikationsrisiken der Non-Skalpell-Vasektomie.

Nachsorge: worauf nach dem Eingriff zu achten ist

Der Patient muss nach dem Eingriff das Gebiet kühlen, da ansonsten die Hoden anschwellen können. Des Weiteren finden Spermakontrollen statt, bei denen geprüft wird, ob noch Spermien im Ejakulat sind. Es ist gesetzlich nicht festgelegt, wie man bzw. in welchen Abständen man die Spermakontrollen zu machen hat. Aber es ist festgelegt, dass entsprechend welche durchzuführen sind.

In der PUR/R Praxisklinik werden jeweils nach 4, 8 und 12 Wochen Spermakontrollen durchgeführt. Hierbei bringt der Patient jeweils eine Spermaprobe in die Praxis. Die Freigabe erfolgt nur, wenn in allen drei Proben kein Spermium, auch kein totes Spermium, nachweisbar ist. Findet sich jedoch nur in einer Probe ein totes Spermium, so müssen weitere drei Spermaproben erfolgen, in denen keine Spermien zu finden sind. Aus diesem Grund wird dem Patienten mitgeteilt, dass er bereits vor der Abgabe der ersten Spermaprobe 15 - 20 Samenergüsse gehabt haben sollte. Die Wahrscheinlichkeit, dass bereits die erste Probe spermafrei ist, steigt dadurch.

Die Vasektomie ist seit 2004 keine Kassenleistung mehr. Die Preise sind von Praxis zu Praxis unterschiedlich gestaltet. Die Preise der PUR/R Praxisklinik bewegen sich im unteren Preissegment. Das Gespräch, die Untersuchung, Ultraschall, Blutentnahme, Operation, Wundkontrolle und die drei Spermaproben kosten 450 €.

Bei der Non-Skalpell-Vasektomie kann der Patient nach dem zweiten Tag wieder duschen. Mit dem Geschlechtsverkehr sollte man eher vorsichtig sein und eine Karenz von zehn Tagen einhalten. Sofern der Patient keine körperlich schwere Arbeit ausübt, kann er seiner Tätigkeit wieder nachgehen. Es gibt auch Patienten, die sich in der Mittagspause sterilisieren lassen und anschließend wieder zur Arbeit gehen. Das ist allerdings nicht zu empfehlen.

Der Patient sollte am Tag des Eingriffes zu Hause bleiben und wirklich kontinuierlich den Bereich kühlen. Autofahren ist prinzipiell am gleichen Tag auch möglich, es wird aber eher geraten in Begleitung zu kommen und auch zu gehen. Hier steht die Sicherheit im Vordergrund. Kommt es auf dem Heimweg zum Unfall, ist die Wahrscheinlichkeit einer Mitschuld nicht ausgeschlossen.